Gerade in den ersten Lebensjahren eines Fohlens ist es wichtig, es an alles zu gewöhnen, was ihm als Hauspferd, vor allem in Notsituationen, am Leben erhält.

Fohlen bis 3 Jahre  – Gewöhnungsphase

Ein Fohlen sollte mit folgenden Maßnahmen relativ schnell konfrontiert werden, damit wir es gefahrlos versorgen und behandeln können.

Dazu gehört:

  • Halfter anlegen
  • Am Halfter geradeaus führen und anhalten z.B. für den Weg zur Koppel und zurück
  • Sich überall mit der Hand und mit einer Gerte berühren lassen für z.B. für den Tierarzt, Physiotherapeuthen
  • In den Pferdeanhänger einsteigen und fahren z.B. zur Klinik
  • Alle Hufe geben z.B. für die Hufbearbeitung
  • Mit einer Spritze etwas Apfelmuss ins Maul spritzen lassen  z.B. für Wurmkuren
  • Sich vorsichtig ins Maul schauen lassen z.B. für eine Zahnbehandlung

Ein Fohlen mit weiteren Jungpferden innerhalb einer Pferdeherde seinen Sozialkontakt ausleben können!

Es sollte noch nicht spazieren geführt werden, an einem Anbinder zum Putzen gestellt werden und auch noch keine Decke oder ähnliches tragen müssen.

Beschränken Sie sich zum Wohle des Fohlens auf die lebensrettenden Maßnahmen um seine Entwicklung in seiner Kindheit nicht zu stören.

 


Pferdeausbildung hat vor allem etwas mit Energie und Körpersprache zu tun!
Alle Pferdebesitzer verfügen über ausreichend Energie, doch sie müssen lernen, diese gegenüber dem Pferd auf positive Weise zu nutzen und nicht zu verschwenden. Die Energie oder auch positive Grundhaltung ermöglicht den Pferdebesitzer, motiviert zu arbeiten und das Pferdetraining bestmöglich zu nutzen und vor allem zu bewältigen. Jeder Pferdebesitzer selbst kann über eine positive Grundhaltung einnehmen und damit auf das Pferd einwirken. Doch verschiedene äußere und innere Einflüsse können alles verändern und bewirken, dass die Motivation, gute Laune und Produktivität abnehmen. Eine positive Grundhaltung ist ausschlaggebend, um mit seinem Pferd erfolgreich zu sein und täglich alle Hürden, die sich in der Pferdeausbildung präsentieren, zu bewältigen. Jeder Pferdebesitzer kann seine positive Körpersprache jeden Tag verbessern und nutzen, um unsere Absichten hervorzubringen.

Rabea Schmale hat 11 Schritte definiert, die jeder Freizeitreiter kennen sollte, um sein Pferd besser zu beherrschen und zu nutzen, ohne dass es dabei zu Missverständnissen kommt, die dies verhindern könnte.

  1. Grunderziehung des Pferdes vor Ausbildung
    Führen, Anhalten, Kopf absenken, Rückwärts
  2. Gymnastische Dehnübungen
  3. Zirkuslektionen / Bodenschule
    Kompliment, Liegen. beim Liegen aufsitzen
  4. Rückentraining am Kappzaum und der Longe als Vorbereitung zum Anreiten
    (seitliches Übertreten, Rückwärts mit aufgewölbten Rücken, Dehnungshaltung)
  5. Vorwärts - Abwärts ohne und dann mit leichten Reitergewicht am Kappzaum und der Longe
  6. Richtiges LEICHT-Traben und Entlastungssitz
    (Überprüfung des Reitsitzes durch Sitzschule)
  7. Stellung und Wendungen auf geraden Linien zur Anlehnung und Herstellung des geraden Pferdes in Dehnungshaltung
  8. Zirkuslektion / Dressur: Spanischer Schritt
    (verbessert die Wendungen)
  9. Geraderichten durch Einbindung von Seitengängen und Einleitung der Versammlung
  10. Aktivierung der Hinterhand zur vermehrten Lastaufnahme an der Hand später mit Reiter
  11. Versammlung - Piaffe

Andrea P. fragt am 18.1.2015: Seit gut 3 Jahren bin ich nun im Besitz meines Shire Horse Wallaches Major. Er ist total lieb, vorsichtig und menschenbezogen. Ein richtiger Genatle Giant. Seit dem ich ihn habe arbeiten wir an seinem Galopp. Zu Beginn war nicht daran zu denken, dass er mit Reiter galoppieren kann. Er sprang grundsätzlich an der Longe im Aussengalopp und konnte sein Gleichgewicht mit Reiter nicht so gut halten. Inzwischen haben wir eine Trefferquote von ca. 95 %, in dem er richtig liegt.  Mittlerweile hat sich das mit seinem und meinem Gleichgewicht deutlich verbessert. Sein Problem, was er nach wie vor hat, ist, dass er mal weniger mal mehr stolpert, mit und ohne Reiter. Abwechselnd links und rechts vorne, egal auf welcher Hand. Und vorwiegend dann, wenn er in die Dehnungshaltung kommt. Haben Sie Tipps und Tricks für uns? Viele Grüße Andrea und White water Major 

Antwort: Liebe Andrea, Kopf und Hals Ihres Shirehorses sind sehr schwer und betragen etwa ein Drittel des Körpergewichtes. Bei zu tiefer Einstellung der Kopf-Hals-Partie kann sich das Pferd nur schwer ausbalancieren und bekommt zu viel Gewicht auf die Vorhand. Die Vorhand wird überlastet, bekommt zu viel Gewicht, wird schwer in der Schulter und kann sich mit der Vorhand nicht raumgreifend bewegen. Das Pferd fängt an zu stolpern und es kann zu Unfällen kommen. In diesem Fall wäre es zu empfehlen, das Pferd, in der Dehnungshaltung, nicht tiefer als Buggelenk mit geöffneten Ganaschenwinkel, einzustellen.

Jenny D. aus Tostedt fragt am 26.12.14: Hallo Liebe Rabea, ich habe eine noch rohe Junge Hafi Stute bei mir stehen. Sie ist jetzt 2 Jahre und 8 Monate alt. Und ich möchte nächstes Jahr im Mai mit ihr anfangen schonend und liebevoll zu arbeiten. Ich möchte ihr so gerne das Hinlegen beibringen ohne Leckerlis. Ich habe so auch das Fohlen ABC mit ihr erarbeitet sowie erste Runden an der Longe (immer nur vier runden im Schritt) um sie nicht zu überfordern und ihr zeit zu geben sich gesund zu entwickeln. Seit diesem Jahr November und auch nur sehr unregelmäßig. Ich habe sie erst 3 mal an der Longe gehabt. Wir haben auch viele Spaziergänge unternommen. Im Augenblick steht sie in einer Alters- und Rassen gemischten Herde. Sie zeigt sich immer als Rang niedrigstes Pferd. Aber auch als aufgeschlossenes und vor allem sehr neugieriges Jungpferd. Sie liebt es geputzt und verwöhnt zu werden aber ist das normal? Sie kommt mir manchmal etwas zu zahm vor. Und manchmal auch als etwas zu liebes Pferdchen. Ich möchte das Anreiten und Einreiten gerne selbst machen. Jedoch gerne mit Hilfe. Liebe Grüße Jenny aus Tostedt

Antwort: Liebe Jenny, selbstverständlich kannst Du Deine Haflingerstute auch ohne Belohnungsfutter ausbilden. Da Du sehr viel Zeit mit Deinem Pferd verbringst hat sie sich gut an Dich gewöhnt. Fellpflege gehört zum Sozialkontakt und wird normaler Weise unter Freunden sehr genossen. Im letzten Jahr haben wir bereits einen jungen Friesen aus Tostedt angeritten. Gerne gebe ich Dir den Kontakt zum Austauschen von Erfahrungen.

C. Schuster aus Rheinfelden fragt am 19.12.2014: Was mich interessieren würde ist wie sie die Gymnastik Übungen wie Kompliment beibringen. Es gibt ja verschiedene Ansätze. Benutzen Sie Beinschlaufen? Oder geht es auch ohne?

Antwort: Liebe Frau Schuster, es gibt unterschiedliche Methoden mit dem Pferd das Kompliment zu erarbeiten.
1. Versuch & Irrtum
2. Runterfüttern
3. Die Beinlonge
Welche Methode die beste ist, hängt vom Pferd und vom Pferdebesitzer ab. Wir bevorzugen die Methode Versuch & Irrtum. Hier lernt das Pferd ohne Hilfsmittel den Bewegungsablauf zu verstehen. Diese wurde in der Showreitschule weiterentwickelt, schont das Pferd und bringt dem Besitzer bei, wie ein Pferd über Versuch und Irrtum lernt. Bei der Methode Runterfüttern lassen sich phlegmatische Pferde über das Futter sehr gut motivieren. Freche und gierige Pferde sollte man wiederum nicht aus der Hand füttern. Mit einer Beinlonge kann man ein Pferd, richtig ausgeführt, ganz langsam ins Kompliment balancieren und gymnastizieren. Ungeübte oder grobe Pferdeausbilder verwenden wiederum die Beinlonge als Zwangsmittel und überdehnen die Sehnen und Bänder, da sie sich zum "Wiegen mit der Beinlonge" keine Zeit nehmen wollen. Sie möchten dem Kunden ein schnelles Ergebnis schenken und nehmen keinerlei Rücksicht auf die Gesundheit des Pferdes. Eine Beinlonge sollte gerade von ängstlichen Pferdebesitzern nicht als Hilfsmittel verwendet werden. Sie bekommen Angst und das Pferd wird unsicher. Es kann zu Unfällen kommen.

Sabrina aus Hamburg fragt am 16.12.2014:
Ich habe einen im Januar werdenden 3 jährigen Haflinger Hengst. Ich habe ihn mit 3 Monaten gekauft und mit 8 Monaten abgeholt, seit dem steht er mit anderen Hengsten in der Aufzucht. Ich habe ihm das Fohlen ABC gelehrt, spazieren gehen, Hufpflege, Tierarzt, Hänger fahren usw. Er ist sehr neugierig und auch sehr aufdringlich. Das letzte Jahr habe ich ihn komplett in Ruhe gelassen, also wirklich überhaupt nichts mit ihm gemacht, nur ab und zu mal Möhren auf die Koppel geschmissen/entwurmt/Hufschmied. Ich dachte mir der Ernst geht früh genug los, lass ihn doch einfach ein Jahr Pferd sein. Und nun hab ich den Salat :( Er ist wie ein Wildpferd geworden,  den Hufschmied möchte er umbringen, führen geht auch nicht mehr und er ist total aufdringlich. Ich habe keine Angst vor ihm, aber etwas unheimlich ist es schon, weil ich denke mit einem nicht im gehorsam stehenden pubertierenden Junghengst ist nicht zu spaßen.  Ich verurteile mich dafür sehr. Wie soll ich die ersten " Annäherungsversuche" mit ihm starten? Wie bekomme ich es hin das er mich respektiert, auf eine Vertrauensbasis. Zu mir ich bin 24 und reite auf M Niveau, was mir leider nichts bringt in solch einer Situation. Liebe Grüße aus Hamburg.

Antwort: Liebe Sabrina, Sie haben bilderbuchartig richtig gehandelt. Sie brauchen sich dafür nicht zu verurteilen. Der Hengst hat sich im natürlichen Sozialkontakt unter seines Gleichen entwickelt und ist daran derzeit gewöhnt. Er hat ein gesundes Selbstbewußtsein entfaltet und fragt Sie nun auf welchen Rang Sie als Besitzer stehen. Da Ihnen die Sache unheimlich ist und sie somit unsicher sind, kann er Sie bisher noch nicht respektieren oder Ihnen vertrauen. Er weiß nämlich, das Sie derzeit nicht alles im Griff haben. Eine Vertrauensbasis erreichen Sie, in dem Sie ein konsequentes Training starten, und ihm zeigen wo die Grenzen sind. Als erstes müssen Sie ihn z.B. beim Führen auf Distanz halten, damit er Sie nicht drängt oder gar umrennt. Das ist leichter gesagt als getan, deshalb sollten Sie sich schnellstens professionelle Hilfe holen.

Jessic fragt am 6.12.2014: Ich habe eine 19 jährige Stute, die ich aus sehr schwierigen Verhältnissen gerettet habe. Ich fing dann auch an mit ihr Bodenarbeit zu machen und kam auch so weit, das wir ausreiten und auf den Platz reiten konnten. Doch mittlerweile wenn ich mich drauf setze läuft sie sofort rückwärts und will dann Steigen. Das Steigen hat sie auch am Anfang gemacht, zwischendurch dann nicht und jetzt wieder und geht nur rückwärts. Ich könnte ihr am Anfang auch nicht den Sattel normal drauf machen, ohne das sie los läuft. Mittlerweile habe ich durch Bodenarbeit erreicht, das sie kaum oder sogar gar nicht dabei läuft. Aber trotzdem läuft sie, wenn ich drauf sitze nur rückwärts und mittlerweile habe ich selbst angst wenn ich auf Ihr bin. Wenn sie an der Longe ist und ich drauf sitze läuft sie ganz normal, nur sobald die ab ist und die Person die sie an  der Longe hatte draußen ist, läuft sie wieder rückwärts. Sie entspannt sich auch nicht wirklich wenn ich mit ihr arbeite. Sie lässt sich oft ablenken und reißt meistens den Kopf hoch. Haben sie vielleicht ein paar Tips? Würde gerne so eine auswärts Kurs mit machen, doch leider steht meine Stute bei mir privat mit zwei anderen. LG Jessica

Antwort: Liebe Jessica, lassen Sie die Stute zunächst einmal vom Tierarzt untersuchen. Lassen Sie den Rücken röntgen und auf Kissing Spines prüfen. Das die Stute mit aufgesessenen Reiter ganz normal läuft und ohne Longe die Hilfen des Reiters ignoriert, spricht für eine schlechte oder auch gar keine Grundausbildung des Reitpferdes. Vermutlich kennt sie nur die Longenarbeit mit Peitsche als treibende Hilfe und ist dann mit dem Reiter (treibende Schenkelhilfe) alleine orientierungslos, überfordert und unsicher. Sie weiß nichts mit den reiterlichen Hilfen anzufangen und zeigt dadurch deutliche Abwehrreaktionen. Wird der Reiter dann auch hilflos, übernimmt die Stute das Kommando. Das Pferd verspannt sich immer mehr, drückt den Rücken weg, rennt rückwärts und fängt an zu Steigen. Diese Stute muss wie ein rohes Jungpferd neu auftrainiert und gewöhnt werden. Da es sich hierbei schon um ein Problempferd handelt, sollten Sie sich, bevor ein Unfall passiert, professionelle Hilfe holen und viel Geduld und Zeit einplanen. Ob das Ganze dann zum Erfolg kommt, ist davon abhängig wie verwurzelt das Verhalten des Pferde ist.

Michaela aus 86989 Steingaden fragt am 25.11.2014: Mein Friese, 5 Jahre, haben wir jetzt ein Jahr sachte unterm Sattel, Gelände, Zirkuslektionen, erarbeiten eines Taktes, vorwärts abwärts und anfangs Seitengänge an der Hand und unter dem Sattel, er hat aber immer wieder dieses hochreißen des Halses sobald man etwas mehr von ihm verlangt, legt er die Ohren an und nimmt den Hals und Kopf hoch z.B. zulegen an der langen Seite, und unser großes Manko ist der Galopp. Das selbe Schema, auch draußen im Gelände, aber da funktionierts a bisl besser, Sattel und Zähne werden halb bis jährlich überprüft. Kannst du mir irgendeinen Tipp geben, wie ich mit ihm den Galopp erarbeite, langsam und sachte?

Antwort: Liebe Michaela, ein 5 jähriger Friese der erst ein Jahr unter dem Sattel ist sollte in der Grundausbildung noch keine Manöver wie Zulegen an der langen Seite absolvieren müssen. Das Reiten eines ausdruckstarken Mitteltrabes steht erst sehr weit hinten im Programm der Ausbildung. Das Verstärken setzt ein hohes Maß an Trag- und Schubkraft des Pferdes voraus, welche sich erst im Laufe der Ausbildung mit regelmäßigen Training entwickelt. Ein eiliges Traben mit verspannter Oberlinie und ebenso spannigen Tritten bewirkt das hochreißen des Halses. Erst wenn das Pferd vermehrt Last aufnehmen kann und sich ausbalanciert, sprich sich bereits gut Versammeln lässt, hat es die richtigen Voraussetzungen. Das gilt bei dem Friesen auch für den Galopp. Es fehlt an Selbsthaltung, Balance und Bergauftendenz. Merke: Der Trab schult den Galopp. Meine Empfehlung wäre hier, das Pferd im Galopp zunächst nur im leichten Sitz zu bewegen. In der Reitbahn (Wendungen und Ecken) sollte man ihm eine leichte Aussenstellung erlauben. Mit einer intensiven und längere Galopparbeit wäre er derzeit noch überfordert. 


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